Erste Hilfe live und in Farbe - online und interaktiv
Kiel (jve/fba). Erstmals fand ein Seminar der ASJ Schleswig-Holstein heute online statt. Anders als geplant konnte der Übungstag nicht ganz real in Bad Oldesloe stattfinden. Für acht Teilnehmende flimmerte „Erste Hilfe live und in Farbe“ über die Bildschirme. Auch was in Corona-Zeiten besonders zu beachten ist, spielte im Webinar, das Friederike Baden und Meike Hofer leiteten, eine Rolle. Am Ende bewiesen alle ihre weitreichenden Kenntnisse in einem Online-Quiz und waren sich einig, dass digitale Medien eine tolle Ergänzung der ASJ-Arbeit sein können, auch wenn sie die Gemeinschaft von Angesicht zu Angesicht natürlich nicht ersetzen können.
Gerade in Zeiten virusbedingter Einschränkungen sind Solidarität und Hilfe für den Nächsten ein hohes Gut. Wird es akut, ist auch die Erste Hilfe gefragt. Insofern ist der geplante Übungstag „Erste Hilfe live und in Farbe“ der ASJ Schleswig-Holstein aktuell wie nie und durfte natürlich nicht ausfallen. Da war die ASJ Schleswig-Holstein sich schnell einig. Wenige Wochen blieben, um ein digitales und trotzdem interaktives Format zu schaffen, das unseren ASJler*innen ein Forum bietet, um Wissen aufzufrischen, sich auszuprobieren und Fragen zu klären.
Friederike und Meike, ihres Zeichens Erste-Hilfe-Ausbilderinnen aus dem Landesjugendvorstand, hatten einen bunten Strauß an Methoden zusammengestellt und trotz des virtuellen Versammlungsraums eine irgendwie persönliche Atmosphäre mit vielen interaktiven Anteilen geschaffen. Nach einem spielerisch-malerischen Einstieg im Begriffe-Raten standen die lebensentscheidenden Themen Herzerkrankungen, Schlaganfall, Atemnot und starke Blutungen im Mittelpunkt des Webinars. In interaktiven Geschichten mussten die Teilnehmenden die Notfälle erkennen und richtig handeln, bevor es gemeinsam in die Besprechung der Details ging.
So erfuhren die Teilnehmenden, wie einfach Erste Hilfe ist und dass sie schon mit reinem Menschenverstand viele entscheidende Dinge richtig machten. Die Übung praktischer Maßnahmen im Erste-Hilfe-Kurs – das zeigte sich auch – ist aber natürlich trotzdem wichtig, um die Handlungssicherheit zu erhöhen und Hemmungen abzubauen. Ein bisschen dazu beitragen konnte ein Materialpaket, das den Teilnehmenden vorab zugeschickt worden war. An Angehörigen oder an Teddybären konnten die Teilnehmenden so selbst die im Videochat dargestellten Maßnahmen praktisch üben und ihre Ergebnisse online präsentieren. Druckverband und Oberbauchkompressionen wurden so anschaulicher, als man es hätte vermuten können.
Beim Thema Herz-Lungen-Wiederbelebung wurde es dann tagesaktuell. Friederike führte in die Besonderheiten bei Corona-Verdacht ein. Dies betraf natürlich im Wesentlichen Aspekte der Beatmung. So wird die Atmung mit Abstand nur durch Sehen überprüft, Fühlen und Hören entfällt. Ebenso kann aufgrund des Infektionsrisikos natürlich die Beatmung nicht durchgeführt werden. Der offizielle Rat geht dahin, Mund und Nase des Betroffenen mit einem Tuch leicht zu bedecken und sich als Ersthelfer*in auf die Herz-Druck-Massage und ggf. einen AED-Einsatz nach Alarmierung des Rettungsdienstes zu beschränken. Die aktuellen Empfehlungen hierzu finden sich auf der Webseite des Deutschen Rats für Wiederbelebung. Auch in Viruszeiten gilt: Der oder die Ersthelferin ist beim Kreislaufstillstand das lebensentscheidende Element der Rettungskette.
Am Ende gab es lobende Worte für die Referentinnen. Vom Schulsanitäter über die ASJlerin bis zur Gruppenleiterin konnten alle etwas für sich mitnehmen. Die Teilnehmenden fanden es zudem schön, mal wieder Gesichter der ASJ zu sehen. Im Ausblick bieten sich viele erprobte Methoden für die kommende Zeit, aber auch später gut an. Ein vielversprechender digitaler Auftakt!